Die Reichsbürger haben es geschafft: Selbsternannte Kaiser und Könige regieren in der ehemaligen Bundesrepublik Deutschland und jeder druckt sein eigenes Geld. Der natürliche Klimawandel sorgt für einen klaren blauen Himmel, natürlich ganz ohne Chemtrails und als Fortbewegungsmittel nutzen wir Nazi-Ufos, die in der Aera 51 zusammengebaut werden. Und die neue Schallplatte des verstorbenen Duos „Presley & Bowie“ ist wieder einmal ein Hit. Aufgenommen im Neuschwabenland-Versteck.
Doch was wäre, wenn all die Verschwörungstheorien, die wir im Laufe der Jahre liebgewonnen haben, gar nicht zutreffen? Gab es da nicht die alte BRD GmbH? Nein, das kann nicht sein. Die hat es natürlich nie gegeben!
Diese Kurzgeschichte entstand schon ein paar Wochen vor dem Hörspiel. Aber beim Schreiben hatte ich schon im Ohr, wie das denn nun vertont klingen könnte. Vor allem der neue Song von „Presley & Bowie“ schrie förmlich nach der passenden akustischen Umsetzung. An beiden hatte ich mich schon bei ungezählten Karaoke-Abenden versucht.
Eine technische Verfremdung meiner Stimme kam beim Anti-Reichsbürger, dem ehemaligen König von Wuppertal, zu Einsatz. Das Geräusch einer alten, kratzenden Schallplatte und das Frequenz-Spektrum eines Grammophons. Und dann noch der Akzent eines sehr bekannten, aber ebenso glücklosen deutschen Politikers aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und ausgerechnet dieser Mann steht für die gute alte BRD. Doch auch ihm kommen Zweifel. Was wäre, wenn die ganzen Reichsbürger doch noch Recht haben mit ihren Theorien?
Mit fast 10 Minuten war „das Imperium der Reichsbürger“ ein dicker Brocken. Aber hoffentlich nicht für den Zuhörer. Ich musste drei Stimmen finden und auch noch einen Song umsetzen. Diesen hinterlegte ich mit etwas Country-Stockmusik. Tatsächlich spielte ich rund eine Minute von meinen Gesangsübungen ein. Im Hörspiel sind vielleicht noch fünf Sekunden davon zu hören. Und das auch noch überlagert von anderen Sounds und Dialogen. Was für eine Verschwendung!